Die funktionellen Grundprinzipien der neuen Dauerausstellung basieren auf den neuesten Ideen im polnischen Museumswesen. Den gesetzlich vorgegebenen Aufgaben Folge leistend, berücksichtigen sie sowohl die Bedürfnisse und Erwartungen der Empfänger als auch aktuelle Herausforderungen, die Massenkultur mit dem Angebot der Museen zu vereinbaren. Das Regionalmuseum in Kutno kann in der gegenwärtigen räumlichen Lage den Anforderungen nicht gerecht werden, die aktuell an die Museen gestellt werden. Die Gründung eines neuen Museumkomplexes ist nicht nur eine große Entwicklungschance für diese Institution, es ermöglicht darüber hinaus die Entstehung einer neuen Marke, eines Markenzeichens von Kutno von einem überlokalen Charakter.
Das Grundkonzept beruht auf dem einzigartigen Charakter der Hauptattraktion des Komplexes – dem Sächsischen Palast. Die Revitalisierung des Palastes aus der Zeit des Augusts III. ermöglicht die Entstehung einer Ausstellung und eines Kulturangebots, basierend auf einem bisher nicht ausgeschöpften Thema der polnisch-sächsischen Union. Ein konkreter Themenbezug und die Möglichkeit dessen Ergründung an einem bestimmten Ort, das Finden eigener Nische, ist heute einer der Hauptmittel, das Interesse der Besucher zu wecken. Ein Tourist sucht vorwiegend nach etwas Besonderem, was sonst nirgendwo anders zu sehen ist. Als ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor bei der Suche gilt die Authentizität des Ortes, der keine Kopie, keine Replik darstellt bzw. kein Denkmal nachahmt. Einen solchen Ort bietet der Palast in Kutno. Die polnisch-sächsische Union und die Erforschung der materiellen Kultur dieser Epoche werden zum Gegenstand eines lebhaften Interesses der wissenschaftlichen Welt, nicht nur in Polen, sondern auch in Deutschland. Das Museum wird somit zur Anlaufstelle sowohl für die Forscher als auch für die Touristen aus dem Ausland.
Die Hauptherausforderung der Ausstellung, die nicht nur den Palast sondern auch das neue Pavillon – den ehemaligen Wagenschuppen umfasst, ist das Aufzeigen der kulturbildenden Koexistenz von Sachsen und der Republik Polen. Die positiven Aspekte der Kultur und Kunst der Epoche werden agonistisch, vor dem Hintergrund der damaligen politischen Verhältnisse unter Berücksichtigung von vielfältigen Blickwinkeln auf diese Zeitperiode, dargestellt. Eine Exposition, die (unter Beibehaltung des Objektcharakters und der erhalten gebliebenen Quellen) der Geschichte des Postpalastes gewidmet sein soll, spiegelt den authentischen Charakter des Palasts wider. Die Geschichte des Palastes, seine Funktionen und die erhalten gebliebenen Quellen ermöglichen es in der Zukunft, ein vielfältiges und umfangreiches Ausstellungs- und Kulturangebot zu schaffen.
Ein weiterer Teil der Ausstellung befindet sich in dem neuen Pavillon. Er betrifft die Geschichte der Stadt unter der Berücksichtigung des schulischen Lehrplans und der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte von Kutno, die die Verbindungen der Einwohner und der Ereignisse mit Sachsen ans Licht bringen.
Der Gebäudekomplex soll aus dem Sächsischen Palast, dem Rathaus, dem Pavillon – dem ehemaligen Wagenschuppen, den Verbindungsgebäuden zwischen dem Rathaus und dem Palast, sowie dem Pavillon und dem Rathaus, bestehen. Ein solches Gebäudesystem sichert die Möglichkeit, sich innerhalb des ganzen Komplexes frei zu bewegen, ohne der Notwendigkeit nach draußen zu gehen. All das sorgt für den Aufenthaltskomfort der Gäste besonders in der Zeit der ungünstigen Witterungsverhältnisse.
Der Ausstellungsplan und die Raumverteilung sollen nur zur Orientierung dienen. Sie können jede Zeit wegen der andauernden Forschungs- und Architektenarbeiten geändert werden und sind vom Gutachten eines Konservators und der Genehmigung des Woiwodschaftsamtes für Denkmalpflege abhängig.
Eine Besichtigung der Ausstellung im Museum der Schlacht an der Bzura (auch: Schlacht bei Kutno), die den dramatischen Schlachtverlauf des polnischen Heeres unter der Führung des Divisionsgenerals Tadeusz Kutrzeba zeigt, ist nach wie vor möglich. Die gesammelten Andenken, Fotos, Ausrüstungsteile, Uniforme dokumentieren dort die größte Schlacht des Septemberfeldzugs im Jahr 1939.